Krimitage in der Eremitage

Als „kriminelles Wochenende“ wurden die Krimitage in der Eremitage angekündigt, als verboten gutes Wochenende haben sie geendet!

Eingeläutet hat es die Improvisationstheater-Gruppe der PAROLE: Jede einzelne dargebotene Szene war ein großer Spaß – aber vor allem eine Uraufführung. Denn wie so mancher krumme Deal, wie so mancher kriminelle Coup, ist auch Improvisationstheater das Spiel mit der Spontanität. Auf Zuruf des Publikums hat unsere Impro-Gruppe allerlei Verbrechen auf der Bühne im Kuppelsaal des barocken Jagd- und Lustschlosses begangen und aufgeklärt: Wer mag nur die heimtückische Tötungstat begangen haben, durch die ein junger Mann mit einer besonderen Vorliebe für Schuhe mithilfe eines Tannennadelaufguss‘ sein Ende in einer stickigen Sauna fand?

Überwältigt hat uns der Zuspruch unserer Zuschauer: Denn für unsere Impro-Gruppe war die Show in der Eremitage der erste öffentliche Auftritt. Und ganz bestimmt nicht der letzte!

Die Krimitage waren auch der Versuch, neue Formen des Theaters nach Waghäusel zu bringen. Neben Improvisationstheater präsentierte das Ensemble Tutu Toulouse mit dem Programm „Damals im Albion“ eine eindrucksvolle Symbiose aus Theater, Lesung und Musik. Die Frage, warum ein allseits beliebter und durch Schweinezucht zu Reichtum gekommener Industrieller einer eigentlich so verträumten Kleinstadt zu Tode kam, stand im Zentrum der im Dunstkreis einer irischen Bar verorteten Kriminalgeschichte. Vielschichtig und lustig-makaber inszeniert begeisterte die Gruppe um Matthias Paul das Publikum unter der Lichtkuppel.

Für knisternde Spannung sorgte die Autorenlesung von Wolfgang Burger. Der durch seine in Heidelberg spielende Regionalkrimis bekannte Schriftsteller zog das Publikum mit seinem Thriller „Gleißender Tod“ in den Bann einer Geschichte über Korruption, Liebe und das Elend in afrikanischen Vorstädten.

Die PAROLE dankt den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung und der Stadtbibliothek für das Möglichmachen dieses verboten guten Wochenendes!